Hast du schon...? Kannst du bitte...? Warst du schon...? Ich habe jetzt keine Zeit! Ich habe jetzt keine Lust!
Kennt Ihr diese Phase, nur noch zu funktionieren? Nur noch zu schauen, dass alles läuft und es Eurem Kind an nichts fehlt? Aber was ist mit Euch? Mit Eurer Beziehung?
Mit der Zeit lernt man seinen Partner/seine Partnerin immer besser kennen. Die rosa rote Brille verblasst allmählich und es heißt nun auch den Alltag mit all seinen Unwegsamkeiten als Team zu meistern.
Gerade in stressigen Zeiten neigt man schnell dazu mehr zur kritisieren als zu loben. Die Nerven liegen einfach blank und dann hat der Partner auch noch Schwächen, die man gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. Gerade jetzt heißt es sich auf die gemeinsamen Stärken zu konzentrieren und der stressigen Phase als Team zu begegnen. Natürlich ist das einfacher gesagt als getan.
Wie war das bei uns?
Als unser Sohn auf die Welt kam, spürten wir diese große neue Verantwortung. Unsere Gewohnheiten änderten sich automatisch. Der Fokus lag natürlich voll auf unserem Sohn und die Beziehungspflege rückte erst einmal etwas in den Hintergrund. Ich dachte mir: "Das ist nur eine Phase die jede Familie durchmacht, und irgendwann haben wir auch wieder mehr Zeit für uns und unsere Bedürfnisse!" Aber wann kommt dieser Zeitpunkt? Ihr kennt sicher den Spruch: Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen. Also worauf warten?!
Wir z.B. haben jetzt unsere eigenen kleinen Beziehungsregeln die wir versuchen so gut wie möglich zu beHERZigen. Da ich allerdings keine Beziehungstherapeutin bin, sind das hier nur ein paar kleine Anregungen. Vielleicht spricht Dich ja etwas an?
Eine gute Organisation kann hilfreich sein um sich bewusst die Zeit für die Beziehungspflege zu nehmen. Unser Sohn ist an diesen Tagen entweder bei Oma und Opa oder liegt schon im Bettchen. Wir nutzen also die Zeit in der uns der kleine Mann gerade sowieso nicht braucht.
Gerne erinnern wir uns dann auch mal an unsere Anfangsphase zurück. Nicht etwa weil wir mit der jetzigen Situation unzufrieden wären oder der alten Zeit nachtrauern! Nein, sondern weil wir dann sehen, was wir gemeinsam schon alles erreicht haben und wie stolz wir auf uns sein können.
Damit man Glücklich in seiner Beziehung bleibt, finde ich es auch wichtig sich Zeit für seine eigenen Bedürfnisse zu nehmen. Die eigene Weiterentwicklung nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei versuche ich mir immer wieder die Frage zu stellen: „Was brauche ich jetzt wirklich um mein Ziel zu erreichen oder um mich wohler in meinem Körper zu fühlen?“ Nicht immer gelingt es mir meine eigene Zeit wirklich sinnvoll zu nutzen. Wenn ich es aber schaffe, dann merke ich sofort wieder glücklicher und zufriedener mit mir selbst zu sein.
Denn um Glücklich zu sein müssen wir bei uns selbst anfangen und die Person an unserer Seite in unsere Gefühlswelt mit einbeziehen.
In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Kraft und Zusammenhalt. Verliert Euch selbst bei dem ganzen Alltagsstress nicht aus den Augen ...
Eure,
Anna
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